Sie legt sich in ihre Liege. Der silberne Laptop liegt mittig in ihrem Schoß. Sie klappt ihn auf. Atmet einmal tief ein. Und langsam wieder aus. Dann berührt sie mit ihren Fingerkuppen sanft die Buchstaben auf der dunklen Tastatur. Und schreibt drauf los. Erst ein wenig zögerlich. Dann, als hätte sie nie etwas anderes gemacht.
Drei Jahre ist es nun her seit ich meinen letzten Blogbeitrag geschrieben habe. Und ich habe es vermisst. Zu schreiben und meine Gedanken über nichts und die Welt zu teilen. Inzwischen bin ich 22 Jahre alt. Bin gereift und habe ein wenig mehr zu mir selbst gefunden. Weiß ein wenig mehr, was ich will und was nicht. Wer ich bin und wo ich einmal im Leben sein möchte. Zumindest in etwa. Ankommen tut man wohl nie ganz. Denn das würde Stagnation bedeuten.
Unser Leben ist ein Weg, den wir allmählich beschreiten. Mal setzen wir einen Fuß bedächtig vor den anderen. Mal rennen wir. Mal straucheln wir, fallen womöglich hin. Und stehen wieder auf. Weil wir wissen, dass wir unser Ziel noch nicht erreicht haben. Mal verweilen wir. Mal verirren wir uns. Und doch geht es immer irgendwann weiter. Wir lernen. Lernen dazu und Neues kennen. Begegnen Menschen, begrüßen sie in unserem Leben. Beschreiten mit ihnen gemeinsam unseren Weg. Manchmal trennen sich die Wege. Unterschiedliche Richtungen werden eingeschlagen. Man verabschiedet sich. Vielleicht trifft man später noch einmal auf einander. Vielleicht aber auch nicht. So oder so. Man macht weiter, geht weiter. Denn es gibt viel zu sehen, zu erleben, zu lernen. Über das Leben, über sich selbst. Aus Fehlern und aus schönen Momenten. Aus anderen Menschen, die einen lehren, inspirieren und Freude bereiten. Sie zeigen einem Richtungen, Versionen und regen einen zum Nachdenken an. Über nichts und die Welt.
So wie man selbst etwas aus zwischenmenschlichen Beziehungen mitnimmt, gibt man auch anderen etwas. Sei es Mut. Sei es Hoffnung. Sei es eine Option. Denn Optionen gibt es immer. Jeder Moment ist eine Entscheidung. Für etwas. Und gegen etwas anderes. Zeit ist kostbar. Wir entscheiden immer wieder neu mit wem wir sie verbringen möchten. Was wir in der uns verbleibenden Zeit machen möchten. Wem wir sie schenken. Wem wir Aufmerksamkeit schenken und in welchen Momenten wir lieber unaufmerksam bleiben. Wann wir verweilen und genießen. Wann wir davongehen und mit wem. Wann wir alleine sein möchten und wann wir zusammen einen Weg beschreiten. Weil es gemeinsam einfacher für beide ist. Gegenseitige Unterstützung einem notwendig erscheint. Und weil es mehr Freude macht.
Ich habe mich dazu entschieden den Weg des Bloggens weiter zu gehen. Weil es mir Freude bereitet. Und ich hoffentlich zum Nachdenken anregen kann. Einen Austausch anstoßen kann. Es fühlt sich richtig an. Ich hoffe, dass ich diesen Weg nicht alleine beschreite. Dass alte Weggefährten wieder zu mir finden. Und neue Wegbegleiter dazukommen. Auf einen neuen Anfang. Oder das Weiterführen von nie Beendetem. Denn der Weg endet nie. Und ich laufe weiter. Gerade voller Vorfreude.