Quelle von allem Schönen…

Es ist der Anfang. Und kann das Ende bedeuten. Der Ursprung des Lebens. Und Auslöser vom Tod. Es schafft Lebensraum, schafft Hoffnung. Wenn man geschafft ist, kann es die notwendige Energie geben. Es gibt Antrieb. Treibt alltägliche Prozesse voran, treibt uns an. Es berührt uns und lässt sich gleichzeitig nicht von uns berühren. Zeitlich ist es schwer zu erfassen. Es bedeutet Wohlfühlen, Geborgenheit und Wärme. Aber es kann auch anders. Kann sich von seiner kühlen und kalten Seite zeigen. Es tritt immer anders auf. Mal in natürlicher Form, mal ist es künstlich. Es kann aufdringlich sein, aber auch zurückhaltend. Es zeigt sich in unterschiedlichen Farben. An unterschiedlichen Orten. Oft genügt ein Blick nach oben. Aber nicht immer. Manchmal ist es eine Entscheidung. Oft aber auch naturgegeben. Ob es sich steuern lässt, hängt von seiner Quelle ab. Einschalten und ausschalten. An und aus. Oft möglich. Übergänge schaffen. Manchmal möglich. So oder so. Wir brauchen es. Sind angewiesen auf seine Anwesenheit. Ebenso auch auf seine Abwesenheit. Wenn es weg ist, schlafen wir ein vor Müdigkeit. Und werden wacher, wenn es wieder da ist. Manch einer braucht es auch zum Einschlafen. Kann nicht ohne. Nächtlich dann in seiner sanftesten Form. Denn ewig seiner vollen Intensität ausgesetzt zu sein, würde einen zum Durchdrehen bringen. In Momenten, in denen man vor Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit durchdreht, kann es einen aufblicken lassen. Dann gibt es im Augenblick der persönlichen Dunkelheit einen Lichtblick. Denn es ist das komplette Gegenteil von Dunkelheit. Es strahlt. Ist hell und pur. Das Licht.

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Eine zur Normalität gewordene Ausnahmesituation…

Sehnsucht nach Kontrolle. Einer Kontrolle, die es nicht gibt. Uns genommene Spontanität. Ersetzt durch Panik. Massenpanik, die sich die Waage hält mit massiver Ignoranz. Ein ewiges Abwägen von unmöglich Abzuwägendem. Man ist eingesperrt in Sicherheit, in Freiheit ist man bedroht. Man wird beobachtet, man beobachtet selbst. Achtet auf andere und auf sich. Mal verliert man jemanden dabei, manchmal auch sich selbst. Es gibt nur Verlierer. Unendliche Verluste ohne Gewinner. Wichtig ist Zusammenhalt, ein Kollektiv. Nur kollegial ist es schaffbar und machbar. Wenn auch nicht für jeden. Denn es gibt nicht den einen, den richtigen Weg. Es gibt viele Wege, wobei einige Abzweigungen sich als Sackgassen herausstellen. Und manchmal gibt es Zweige, die dem Druck nicht standhalten. Die abbrechen, zusammenbrechen. Und all das wird in Kauf genommen um den mehrheitlichen Zusammenbruch zu vermeiden. Wir meiden unsere Liebsten, wir vermeiden negative Gedanken. Hoffen, dass sie uns nicht auffressen. Und das während andere nicht mehr unbeschwert essen können. Weil ihr Leben zugrunde geht. Sie verlieren. Sie sind die Verlierer. Verlustträger. Seien es Existenzverluste. Sei es der Verlust eines Geliebten. Es wird geliebt und doch ist Zuneigung fatal. Dasein ist nicht mehr gewünscht. Zumindest nicht im Sinne von anwesend sein. Anwesenheit und Empathie haben sich gewandelt. Man ist für jemanden da, indem man fern bleibt. Fernweh tut weh. Und doch kann es vor dem Tod bewahren. Dem Bewahrheiten der schlimmsten Ängste. Angst geht mit Alltag einher. Alltäglich ist es geworden sich zu schützen. Anderen Schutz vor einem selbst zu gewähren. Weil man eine potenzielle Gefahr darstellt. Gefährlich ist es ein Risiko einzugehen. Risikoreich zu sein ist armselig. Und selig ein jeder, welcher ohne großen Verlust daraus wieder hervorgeht. Aus ihr. Der Pandemie.

Es entscheidet über Leben und Tod…

Auf den ersten Blick ist es ruhig. Sinnlich und sanft. Aber es kann auch anders. Manchmal umgibt es dich, schmiegt sich an dich. Aber es gibt auch Momente, in denen es dich wegstößt, zu Fall bringt, dir die Füße unter dem Boden wegreißt. Denn es kann auch stürmisch sein, aufbrausend, gewaltig. Dann ist es imposant, ein wahres Schauspiel vor unseren Augen, dem wir unendlich lange zuschauen könnten. Aber es birgt auch Geheimnisse. Dunkle Geheimnisse, die irgendwann an die Oberfläche kommen. Es erzeugt Freude und Leid, zeigt sich in unterschiedlichen Farbnuancen. Manchmal ist es dunkel und kühl. So, dass man am liebsten ganz schnell Abstand gewinnt. Weil man Angst hat vor der Unendlichkeit, vor der Ungewissheit, die direkt vor einem liegt. Angst vor dem Risiko. In anderen Momenten ist es wiederum freundlich, einladend, fast schon zuvorkommend. Schwierig wird es immer dann, wenn es seinen Gemütszustand verändert. Wechselt, auf jetzt und gleich. Wenn es sich erst von seiner einladenden Seite zeigt und dann, wenn es die Leute in seinen Bann gezogen hat, zur Furie wird. Wenn es auf einmal dunkel wird und an einem reißt und zerrt. Einen zum Umfallen bewegt und dafür sorgt, dass man auf dem Boden liegen bleibt. Wenn es einem die letzten Kräfte raubt und einen in Gefahr bringt. Wenn es zur Gefahr wird. Denn es ist mächtig. So mächtig, dass es in so manchen Situation über Leben und Tod entscheidet. Es ist verantwortlich für das Leben Vieler, für das Leben allgemein. Und doch löscht es auch viele Leben aus, reißt Viele in den Tod. Es ist faszinierend und das Rauschen, was es von sich gibt, ist beruhigend. Beruhigend im Urlaub und im Alltag, wenn man sich etwas Zeit dafür nimmt. Mit seinen unendlich vielen Facetten und Zuständen, ist es stets unermüdlich und bleibt ständig in Bewegung. Hält uns in Bewegung: Das Meer.

Mein liebster Ort…

Dort kann ich ewig sein. Ich fühle mich dort wohl, es ist einfach perfekt für mich. Für meine Bedürfnisse. Der Ort zieht mich an, ist anziehend. Und doch hält es mich dort nicht ewig, denn ich habe Angst etwas zu verpassen. Denn wenn ich mich an diesem besonderen Ort aufhalte, dann bin ich vollkommen angekommen. Die Realität zieht an mir vorbei und es fällt schwer wieder aufzubrechen. Auszubrechen aus dieser besonderen Welt, die diesen Ort für mich auszeichnet. Ihn kennzeichnet und ihn einfach einzigartig macht. Jeder hat diesen Ort, der eine fühlt sich mehr zu ihm hingezogen, der andere weniger. Aber letztendlich ist es unausweichlich. Manchmal, da kann er zu einer Qual werden, schreckliche Ereignisse verbindet man in solchen Tiefpunkten mit ihm. Aber überwiegend sind in den meisten Fällen die positiven Ereignisse, Erlebnisse und vor allem das Gefühl dort zu sein. Dort und gleichzeitig ganz wo anders. An einem anderen Ort, in einer anderen Welt. In der eigenen Welt. Die Welt, die man selbst geschaffen hat, sich selbst ausgemalt hat, komplett. Wenn in dieser Welt schlechte Ereignisse einen erwarten, Erlebnisse, die man besser ausgelassen hätte, dann führt das dazu, dass man den Ort schnell verlassen möchte. Die darauffolgenden Male, in denen man dort ist, fühlt man sich nicht mehr ganz so wohl, nicht mehr ganz so heimisch. Aber generell verfliegt dieses Unwohlsein schnell wieder. Es wird schnell ausgeglichen durch die Gemütlichkeit, durch die pure Entspanntheit, die man dort erlebt, lebt. Es ist einfach so weich, so kuschelig, so wohlig, dass man, nachdem man sich hineingelegt hat, nie wieder aufstehen möchte: Das Bett.

Es schleicht sich ein…

Ganz langsam kommt es angekrochen. Unaufhaltsam breitet es sich in dir aus. Das damit einhergehende Gefühl ist unangenehm, penetrant. Es kriecht in alle Ecken deiner selbst und bleibt dort. Es hält, beißt sich fest. Jeglicher Versuch der Ablenkung scheitert, denn es lässt für nichts anderes Platz. Es lässt es nicht zu , dass du an etwas anderes denkst. An nichts anderes, als das, was der Auslöser dafür ist. Bei jedem deiner Schritte schwingt es unterbewusst mit. Fühlt sich bei jedem Meter schwerer an. Es lastet auf deinen Schultern und nimmt dein Bewusstsein ein. Es bringt dich dazu dich mies zu fühlen. Mies und schuldig. Vor allem wohl schuldig. Denn ohne deine eigene Schuld wärst du nun mal nicht in dieser Situation. Hättest es nicht im Nacken sitzen. Ständig. Und das eine ganze Zeit lang. Erst, wenn du dir selbst deinen Fehler eingestehst und ihn ausbügelst, zieht es sich langsam zurück. Aber selbst dann, wenn der Fehler scheinbar der Vergangenheit angehört, ist es noch immer irgendwo in dir. Unterbewusst. Und es erinnert dich an deinen Fehler. An das, wofür du dich schämst. Es flüstert dir, dass Fehler dazugehören, aber immer Narben hinterlassen. Narben, welche nach einer Zeit nicht mehr schmerzen und immer unauffälliger werden, aber dennoch für immer sichtbar bleiben. Unvergesslich eben. Sie erinnern an deinen Fehler. Der Fehler, der etwas ganz bestimmtes in dir ausgelöst hat. Das, was dich um deinen Verstand gebracht hat: Das schlechte Gewissen.

Ausgesetzt, hilflos, wehrlos…

Mal kommt er unerwartet, mal kündigt er sich an. Gerade dann ist er ungeheuerlich, denn die Angst kommt in diesem Fall noch hinzu. Die Angst vor ihm. Denn er ist gewaltig, furchterregend und intensiv. So intensiv, dass man alles andere vergisst, dass man sich vergisst. Man schaltet alles andere ab. Denn er ist so einnehmend. Er drängt sich einem auf und weigert sich zu gehen. Ausgesetzt ist man ihm, hilflos und wehrlos. Man vergisst, blendet aus und kann nicht mehr richtig denken. Man kann nicht mehr richtig denken, denn er ist schließlich noch da. Er lässt einen nicht los, zerrt solange, bin man mental auf dem Boden liegt, bis man ihn einfach nur noch anfleht zu gehen. Einen endlich in Ruhe zu lassen, damit man wieder man selbst ist. Denkend und handelnd, ohne beeinflusst zu werden. In jeglicher Art und Weise. Er sorgt dafür, dass das Gehirn dem Körper Signale sendet. Signale, dass er da ist, dass er da sein muss. Und der Körper gehorcht. Mal zieht es, mal krabbelt es und mal setzt er dich vollkommen außer Gefecht, sodass du Mühe hast überhaupt noch zu atmen. Es gibt ihn in so vielen Arten, Variationen, Ausführungen, dass man jedes mal aufs Neue überrascht ist. Überrascht von seiner Plötzlichkeit, seiner Skrupellosigkeit und von seiner Macht über einen selbst. An sich ist er eine einzige Überraschung, die negativer nicht sein könnte. Er, der Schmerz.

Im vollkommenen Rausch…

Sie hatte Durst. Es war ein warmer Sommerabend und das Verlangen nach einem kleinen Schlückchen war so groß, dass sie sich kaum gerade halten konnte. Hinzu kam der süßliche Geruch, der scheinbar von einer Gruppe von Jugendlichen aus kam, die gerade gegrillt hatten. Auf dem, mit Teelichtern übersäten, Tisch standen Säfte, süße Säfte und alle möglichen Köstlichkeiten. Dieser Durst machte sie wahnsinnig, ihr Körper verzehrte sich geradezu danach. Und so scheute sie sich nicht und machte sich auf in Richtung der Jugendlichen. Diese bemerkten sie zunächst gar nicht, so tief waren sie in ihre eigenen Gespräche versunken. Vielleicht könnte sie etwas trinken, ohne dass die anderen es überhaupt merken würden, dachte sie sich. Sie selbst stand nicht gerne im Mittelpunkt. So führte sie der Weg direkt zur Trinkquelle. Als sie ihren Stachel in die Wade des einen Mädchens rammte. Es fühlte sich unglaublich gut an dieses süße Blut zu trinken, es schmeckte köstlich und sie bemerkte, dass es ihr von der einen Sekunde auf die Andere besser ging. Sie war gestärkt und doch blutdurstig. Also setzte sie ab und machte sich auf die Suche nach einer weiteren geeigneten Quelle, die sie am Arm eines Jungen fand. Sie war nun in einem vollkommenen Rusch. Als sie das dritte Mal bei einer weiteren Person ansetzten wollte, war sie zu offensichtlich. Das Blut hatte ihre Sinne vernebelt und so hatte sie sich doch direkt auf eine Nasenspitze gesetzt. Die Mücke spürte unter sich noch ein Zucken, bevor sie von einer Hand zerquetscht wurde und ihre Sinne sich verabschiedeten.

Kein Entkommen…

In diesem Augenblick macht sich ein Gefühl in mir breit. Wie eine unaufhaltsame Welle überschwemmt es meine Gedanken und lässt mich hilflos zurück. Dieses Gefühl löst gleichzeitig Wut und Trauer in mir aus, lässt mich verzweifeln. Es steuert meinen Körper, lässt mich zittern und weinen. Es fegt wie ein starker Windsturm alles weg, so nimmt es mir unter anderem auch jegliche Hoffnung. Ich fühle mich leer, die negativen Gedanken und Gefühle beherrschen mich. Es ist als wäre ich erstarrt, eingefroren und gefesselt zugleich. Als würde mir alles Positive mit einem Mal genommen werden, als ob ich die Welt auf einmal nur noch in schwarz-weiß sehen könnte. Es ist als ob ein Filter voller dunkler Gedanken auf mich gelegt wird und mich runterdrückt, sodass ich kaum Luft bekomme. Wut kommt auf, wenn ich an das missbrauchte Vertrauen denke, welches ich jemanden geschenkt habe. Welches einfach weggeworfen wurde, mitsamt meiner Erwartungen, Hoffnungen. Dieses Gefühl klammert sich an meinem Herzen fest, lässt mich schwer atmen und schlucken, während eine Träne meine rechte Wange hinunterläuft: Enttäuschung.

Sie lässt nicht los…

Alles zieht sich in einem zusammen. Es läuft einem kalt den Rücken herunter. Das Gefühl ist beklemmend, man ist nervös. Man schaut minutenlang auf einen Punkt, kann aber nicht abschalten. Die Gedanken drehen sind immer nur um ein Thema, unterbewusst pult man an den eigenen Fingernägeln. Man kann seine Gedanken nicht abschalten, obwohl man es so gerne würde. Wenn man die Hand auf die linke Brust legt, spürt man eine stille Forderung. Der Oberkörper hebt sich, sinkt, das Herz klopft. Es scheint so, als würde es stetig lauter werden, eindringlicher. Ebenso die Gedanken. Sie drängen, fordern und gehen alle Nachteile durch. Sie zeigen einem die Schwachstellen, flüstern einem Sorgen ein. Und sie geben nicht nach, solange man ihnen nicht nachgibt. Und wenn das geschehen ist, dann vereinen sie sich mit dem eigenen Geiste, nehmen ihn ein. Vollkommen. Sie steuern den Körper, das Herz. Und man wird du noch nervöser, ungeduldiger und das Herz klopft. Noch eindringlicher, noch drängender. Immer weiter.
Man ist nur noch ein Schatten seiner selbst, vollkommen vereinnahmt von dem einen Gefühl: Angst. Pure, beschissene Angst, die einen einfach nicht loslässt.

Dieses eine Gefühl…

Es ist befreiend, fühlt sich an wie Fallen. Und doch gibt es einen festen Grund, der einen in Sicherheit wiegt. Der Kopf ist in dem Moment frei, vollkommen. Man vergisst Zeit und Raum. Stress ist nicht vorhanden. Es ist so, als ob alles Negative, welches sich in dem Kopf eingenistet hat, mit einem Mal fort ist. Weggepustet. Wie ein Lufthauch, der das Laub von dem Straßenrand fegt. Es ist ein Gefühl ohne jegliche Anstrengung. Ein wenig fühlt es sich an wie Schaukeln. Man ist frei.Vollkommen. Vollkommen frei und trotzdem geschützt vor einem Aufprall. Dieses Gefühl ist ähnlich. Es fühlt sich an wie loslassen und trotzdem festgehalten werden, damit man nicht hinfällt. Im Grunde genommen ist es wie die Wolken am blauen Himmel. Sie sind schwerelos, ungebunden. Dieses Gefühl ist damit vergleichbar. Ein weiteres Beispiel sind die Samen einer Pusteblume. Sie werden von dem Wind weggetragen, hoch in die Lüfte, und doch haben sie die Gewissheit darüber, behutsam wieder auf dem Erdboden zu landen. Wenn man etwas hinter sich gebracht hat, etwas erfolgreich geschafft hat, dann spürt man es. Man stelle sich einen Heißluftballon vor. Wenn man alle Gewichte von sich wirft, dann ist man befreit. Dann ist es auch da, dieses Gefühl. Ein Gefühl ohne Schwere, Fehler, Laster. Dieses eine Gefühl: Erleichterung.