Stars werden behandelt wie Zootiere…

Früher waren es die Unterschriften, heutzutage sind es die Selfies mit den jeweiligen Prominenten. Der Zweck ist derselbe. Man möchte etwas von der jeweiligen Person haben, eine Erinnerung zwanghaft festhalten und sich selbst eine gewisse Verbundenheit mit der Person vortäuschen. Ich habe nie verstanden, weshalb man wegen Autogrammkarten Stars belagert. Es ist lediglich eine Unterschrift der Person. Was bringt einem das?
Wäre es nicht viel schöner der Person ein Lächeln zu schenken oder etwa einmal „hallo“ zu sagen? Den Hype um Fotos mit bekannten Leute kann ich ja noch teilweise nachvollziehen. Man hält einen Moment mit der Person fest. Obwohl man sich auch dessen bewusst sein sollte, dass große Persönlichkeiten so viele Fotos mit ihren Fans machen, dass sie sich unmöglich an jedes einzelne erinnern können. Aber auch die Fotos an sich sind Schwachsinn. Die Situation ist gestellt, das Lächeln unecht. Wem will man etwas beweisen? Möchte man der Welt zeigen, dass man einen bekannten Künstler getroffen hat, dass er einem einen Moment Aufmerksamkeit geschenkt hat? Das ist doch lächerlich. Vor allem verstehe ich nicht, wie man einen Menschen, den man nicht kennt, so unheimlich bewundern kann. Man kann das was er macht toll finden. Ob das nun singen, tanzen oder schauspielern ist, sei an dieser Stelle mal so dahingestellt. Viel entscheidender ist doch, dass man die Person nicht kennt. Man kennt sie nicht persönlich. Kennt ihren Charakter nicht.
Nicht, dass ich falsch verstanden werde. Es gibt so einige bekannte Personen, die ich zu gerne einmal kennenlernen würde. Einfach, weil ich das Gefühl habe, dass sich hinter dem Teil, der von ihnen in der Öffentlichkeit steht, ein toller Charakter verbirgt. Dass man sich mit dem Menschen, mit seiner Persönlichkeit, verstehen würde. Aber das sind lediglich Vermutungen. Es gibt viele Künstler, deren Arbeit ich feiere. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich mich auf der charakterlichen Ebene nicht so gut mit ihnen verstehen würde. Und das ist wieder nur ein Eindruck, der oberflächlich gewonnen wurde. Aber egal ob ich die Person aus der Ferne sympathisch oder unsympathisch finde: Ich werde sie nach einem Foto nicht näher kennen oder einen größeren Bezug zu ihr haben. Und man muss sich mal vorstellen, dass viele Prominente gar nicht mehr auf die Straße gehen können, ohne von haufenweise Fans belagert zu werden.
Immer mehr Stars melden sich deshalb zu Wort und bitten die Fans darum, nicht mehr nach Fotos zu fragen. Natürlich stehen sie in der Öffentlichkeit. Aber nur weil die Fans ihre Arbeit unterstützen, heißt das ja nicht automatisch, dass sie denen gegenüber täglich 24 Stunden lang verpflichtet sind. Es sind ja keine Sklaven. Meiner Meinung nach hat Justin Bieber das Ganze sehr gut auf den Punkt gebracht. Er hat einen Post veröffentlicht, in welchem er schreibt, dass er sich wie ein Tier im Zoo fühlt. Alle wollen ihn sehen, etwas von ihm haben, aber er als Mensch wird dabei vollkommen außer Acht gelassen. Ich finde es wirklich traurig, dass Fans teilweise so weit gehen. Ich störe ja auch keine wildfremde Person, nur weil ich etwas von ihr haben will. Ich schätze, dass die Meinungen dazu sehr gespalten sind. Ich persönlich halte nicht viel von Autogrammen oder erzwungenen Starfotos. Was meint ihr?

Schreibt doch eure Meinung zu dem Thema mal in die Kommentare! Ich würde mich über einen regen Austausch mit euch wirklich freuen.

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16 Gedanken zu “Stars werden behandelt wie Zootiere…

  1. Ich denk das mit den Fotos macht man nur für sich. Nicht um zu protzen, sondern um sich irgendwann in späten Jahren an diese Momente zurück erinnern zu können. Sich freudig zu erinnern und zu wissen: so nett wie im TV ist er tatsächlich auch in echt. Ich bin auch so ein Foto-Autogramm sammel Verschnitt, von Leuten die ich getroffen und/ oder bedient habe. Da verbindet man etwas damit Erinnerungen, Situationen und Momente. Ich mags. Und wenn es für die Fotografierten auch okay ist, warum nicht? Sie haben sich für den Weg der Öffentlichkeit entschieden, das ist der Preis. Wenn es zu viel wird können sie sich allemal zurück ziehen, sagen Stopp oder bis hier hin.. Sie können auch Fotos verweigern, sich bedeckt halten. Auch sie sind freie Menschen, und haben das Recht das Leben auch als solches zu Leben.. In Maßen, eben so wie es die Berufung zulässt. Hach. Ich mag deine Beiträge so sehr!❤️ Ich hoffe ich nerve nicht mit meinen Kommentaren und Meinungen, falls doch sag mir das bitte, dann werde ich mich zurück nehmen. 😉 drück dich.

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    1. Im Gegenteil!! Ich finde es immer total toll deine Kommentare zu lesen und bin immer total glücklich, wenn ein Neues aufploppt. Von daher: Hör bitte auf keinen Fall damit auf und ich hoffe auch, dass du als Kommentiererin hier nie kaputt gehst.. 😉 In Bezug auf die Stars bin ich immer hin und hergerissen. Es kommt sicherlich auch immer auf die Situation an. Wenn ich beispielsweise esse oder gerade im Schlapperlook unterwegs bin, würde ich auch nicht so gerne Fotos machen. Ein weiterer Faktor ist auch die Menge. Ein oder zwei Autogramme am Tag zu geben ist ja nicht schlimm, aber was, wenn man gar nicht mehr das Haus verlassen kann, weil man sonst sofort belagert wird? Oft wohl eine Typfrage. Nein zu sagen, stelle ich mir ziemlich schwierig vor, man will ja auch keinen überzeugen. Letztendlich finde ich Autogramme nicht grundsätzlich schlecht, man muss einfach nur respektieren, wenn jemand keine Autogramme geben will. 🙂

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  2. Justin Bieber kann man mögen oder auch nicht, aber unabhängig um welchen Star es geht, diese Jagd, die manche Fans nach Autogrammen oder Fotos veranstalten, nimmt mittlerweile Ausmaße an, die ich, wie du, sehr kritisch betrachte. Die Worte von Mr. Bieber (ich bin kein Fan, aber egal 😉 treffen wirklich ins Schwarze und du hast das hier super aufbereitet. Wäre mal interessant zu wissen, ob andere Stars zu den Worten von Justin Stellung bezogen haben und wie das sehen.

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    1. Bislang habe ich nur gesehen, dass einige der unbekannteren Künstler ihn in seiner Meinung unterstützt haben. Zu viele haben wohl Angst davor sich unbeliebt bei den Fans zu machen.

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      1. Natürlich, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass eine derartige Präsens immer nur einen Genuss darstellt. Es gibt ja genügend Situationen, die einfach nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind und in denen man für sich alleine sein möchte. Dass das ganze Leben, jeder Schritt von einem mehr oder weniger festgehalten und verfolgt wird, stelle ich nur auf Dauer ziemlich anstrengend vor. Die einzige Möglichkeit den Kameras und Fans zu entkommen besteht darin sich bewusst zu verstecken und das möchte man ja im seltensten Fall.

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  3. Ich verstehe diesen Rummel auch nicht, vor allem das Belagern im Privaten nicht. Ich besitze zwar auch zwei signierte Bücher, beide von Roger Willemsen, aber zum einen ist eine Autogrammstunde für mich nochmal etwas ganz Anderes, denn da ist der Kontakt ja bewusst eingeplant, zum anderen ging es mir weniger darum, eine Unterschrift auf dem Buch zu haben, sondern darum, die Gelegenheit zu nutzen, mich für einen interessanten und schönen Abend zu bedanken.

    Ich bin auch manchmal beschämt, wenn ich etwas über das Verhalten mancher Fans an der Stage Door im Musical höre und lese. Mich findet man dort nicht, weil es mir zu viele Menschen sind und ich auch etwas zu schüchern bin, aber es ist wohl üblich, dass sich die Darsteller am Bühnenausgang noch ein paar Minuten Zeit nehmen für Fotos und Autogramme. Viele machen das auch gerne und schätzen diesen Kontakt, so weit, so gut. Aber da gibt es welche, die keine Distanz kennen. Sogar von ungefragt antatschen habe ich schon gelesen. Und wenn mal einer freundlich sagt, dass es ihm leid tut, er aber leider nicht viel Zeit hat, kann man damit rechnen, dass es in irgendeiner Musicalgruppe böse Kommentare darüber gibt, ebenso wenn einer dabei ist, der eben nicht so viel Freude am Fankontakt hat und da distanzierter ist. Wenn jemand nach der Arbeit heim möchte und vielleicht auch mal nen schlechten Tag hatte und Ruhe braucht, dann ist das für mich ganz normal und ich verstehe das. Mich würde es auch manchmal nerven, wenn auf dem Weg von der Arbeit nach Hause dauernd Leute dastünden und was von mir wollen.
    Und ich finde, das sollte man von Fanseite auch respektieren und daran denken, dass auch Künstler Menschen sind.

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    1. Ich stimme dir da ausnahmslos zu. Was ist irgendwie skurril finde, ist. dass sogenannte Stars von ihren Fans auf eine höhere Ebene gehoben werden. So als wenn sie Übermenschen wären. Und daraus resultieren auch die unendlichen, überhaupt gar nicht erfüllbaren Erwartungen der Öffentlichkeit. Jeder hat mal einen miesen Tag und möchte nicht unbedingt dabei tausendfach fotografiert werden. Wenn jemand isst, würde ich niemals hingehen und nach einem Foto fragen. Einfach aus Respekt vor der Privatsphäre. Denn die gehört meiner Meinung nach nicht automatisch in die Öffentlichkeit. In den letzten Jahren ist mir aufgefallen, dass immer mehr einen Hype um eine bestimmte Person machen, anstatt um ihre Fähigkeiten. Wirklich schade, zumal man die angehimmelte Person ja gar nicht wirklich kennt.

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  4. Hallo,

    es ist schade, dass viele Menschen Künstler und Promis nur auf einen winzigen Faktor reduzieren.
    Ich sehe es auch an so vielen Youtubern. Vor allem den Musikern. Viele Dinge von ihnen gefallen mir total. Und dann taucht ein Making-Of auf und mir ist der Künstler menschlich total unsympathisch – was aber nichts an seiner Qualität ändert.
    Justin Bieber ist ja auch ein guter Künstler und wird ausgelacht seit er bekannter wurde… wegen was eigentlich? Nur wegen seiner kindlichen Locke, die mit 14-16 fast jeder Junge einmal so getragen hat? Aus Neid, weil er es geschafft hat?

    ich glaube viele stellen sich einfach bei einem Trend an, der losgetreten wurde. Worunter dann eine Person, die (mehr oder weniger) viel dafür geschuftet hat, leiden muss…

    Schöne Texte.
    Kurz und Knackig. ich behalte dich im Auge 🙂

    Liebe Grüße > sara

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    1. Danke dir! Ich würde mich freuen dich mal wieder auf meinem Blog zu sehen 🙂
      Bei Justin Bieber ist es vor allem so, dass es eine ganze Zeit lang TOTAL „uncool“ war seine Musik zu hören. Mittlerweile ist es „cool“ und egal was er macht – ALLE machen es nach…
      Ob es die grauen Haare sind, die Dreads oder die Halbglatze. Hauptsache erst wird gehatet und dann nachgemacht. Irgendwie falsch.

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      1. Das mag schon sein, aber ich halte von dieser Datenkrake gar nichts. Herr Zuckerberg wird in Zukunft mit dir gute Geschäfte machen und was mit deinen Daten mal passiert, weißt Du auch nicht.Schon heute schöpft die NSA sämtliche sozialen Netzwerke ab. Und wer kann dir sagen, wem in der Zukunft einmal so ein Konzern gehören wird. Deshalb gibt es bei mir weder Facebook noch Twitter und auch kein WhatsApp – ich brauche das ganze Zeugs nicht. Bin ja vorher auch 40 Jahre ohne das ausgekommen… 😉

        Man sollte es den Datensammlern nicht ZU leicht machen, oder…? 🙄

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